Hier kommen fünf Topthemen von Managern, die mir immer wieder in meinem Berateralltag begegnen. Ausserdem will ich auch mal so einen durchnummerierten Blogbeitrag schreiben, wie sie in sozialen Netzwerken grassieren: «10 Punkte, mit denen Ihr verlängertes Wochenende zum Erfolg wird» oder «10 habits of effective leaders» oder «Strange eating habits of 5 ridiculously successful people». Leser erfahren dann, dass sich Steve Jobs unter anderem durch Beharrlichkeit auszeichnete, dass man ein verlängertes Wochenende besonders entspannt erlebt, wenn man vorher drängende Themen abgearbeitet hat und dass Warren Buffett auch mit 84 Jahren noch gerne Coca-Cola trinkt.

Es hat Unterhaltungswert, solche leichtgängigen Kurztexte zu lesen, zu «liken», zu teilen. Eine schnelle Anregung, ein guter Gedanke, manch Skurriles und alles überdies erfolgreichen Menschen abgeguckt, die ihren Weg gemacht haben. Nichts daran ist falsch. Es könnte alles ganz einfach sein, wenn man ein paar einfache Dinge einfach machen würde. Wir alle wissen, dass es eben nicht immer so einfach ist, selbst wenn man die Patentrezepte kennt. Zum Beispiel in den folgenden

Loyalität

Kann ich mich auf meinen engsten Kreis verlassen? Die Frage steht an der Spitze der Topthemen von Managern. Insbesondere nach dem Wechsel in einen neuen Job. Jetzt kommt es darauf an, in den ersten 100 Tagen sichtbar richtige Entscheidungen zu treffen und Quick wins zu erzielen. Das geht nur, wenn die richtigen Leute am richtigen Platz sind und das Führungsteam zusammenspielt.

Was passiert: informelle Gespräche, persönliches Grübeln, Konzentration auf die eigenen Interessen. – Was passieren sollte: Zeit und Energie ins Team und die Zusammenarbeit investieren, Konflikte auflösen und sich auf gemeinsame Ziele ausrichten.

Menschen

Es wird viel von Rollen in Organisationen gesprochen, über Anforderungsprofile und «Skill-Sets» von Stelleninhabern. Und hinter geschlossenen Türen flucht Manager A über Manager B, weil die beiden Charaktere einfach keinen produktiven Umgang miteinander finden. Es muss eben auch zwischenmenschlich funktionieren, damit der gemeinsame Erfolg kommt. Ein weiteres der fünf Topthemen von Managern: Menschen und dass es menschelt.

Was passiert: politisches Verhalten, Schmieden von Allianzen, Bilden von Fronten. – Was passieren sollte: Spielregeln der Zusammenarbeit vereinbaren, Werte und Führungsgrundsätze abgleichen, die Verantwortung für Themen teilen, Mediation für «Streithähne» oder auch Einzel-Coaching zur Selbstreflexion

Selbstmarketing

Das eigene Image im Unternehmen gehört ganz klar zu den Topthemen von Managern. Denn damit verbunden sind die Möglichkeiten zur Einflussnahme und Machtausübung sind Hauptinteressen von Führungskräften. Es wäre naiv zu glauben, Kompetenz allein reiche aus für die Karriere. Vielmehr gehört die eigene Positionierung gerade in Matrixstrukturen zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren für Manager.

Was passiert: Konzentration auf informelle Strukturen, Taktieren, Bauernopfer, ausgestellte Ellenbogen, Konkurrenz statt Kooperation. – Was passieren sollte: vernünftiges Stakeholder-Management, Sichtbarmachen von Integrität in Fachlichkeit und persönlichem Verhalten, Abgleich von Selbstbild und Fremdbild z.B. durch Erbitten von Feedback, Strategie für den Umgang mit Widerständen

Umsetzung

Es ist für den längeren Verbleib in einer Führungsposition unverzichtbar, Umsetzungserfolge nachweisen zu können. Viele Manager verfügen über tolle Macherqualitäten und werden nervös, wenn es nicht richtig vorangeht. Insbesondere auch, weil sie selbst meist qua Erfahrung und Fachwissen einen Plan im Kopf haben, wie es gehen müsste.

Was passiert: Tendenz zu Micro-Management, häufiges Lancieren und Wechseln von Top-Themen und Prioritäten, operative Überlastung weniger Schlüsselspieler. – Was passieren sollte: Systematisches Einbeziehen der nächsten Führungsebene, Verfolgen und sichtbares Erreichen proklamierter Ziele, Fokus und konsistentes Handeln.

Selbst-Management

Das Interesse an den Tipps für erfolgreiches Handeln hängt vermutlich vor allem damit zusammen, dass es das eine ist, zu wissen, was wichtig und richtig wäre, dass es aber auf der anderen Seite viel Disziplin und Selbst-Management erfordert, das dann auch wirklich zu tun. Deshalb gehört Selbst-Management klar zu den fünf Topthemen von Managern. Die Unternehmenswirklichkeit ist komplex, die Themenfülle hoch, die zeitliche Taktung extrem.

Und weil wir alle wissen, wie einfach es ist, plötzlich mehr zu tun zu haben als man sinnvollerweise tun sollte, beende ich diesen Punkt und meinen heutigen Blog-Beitrag mit dem augenzwinkernden Hinweis auf «12 Rules for Self-Management», «10 Rules for Self-Leadership» oder die «7 Habits of Highly Effective People». Oder anders: viel Freude am Thema Führung und an den nächsten Gedankenstupsern, die wir dazu auf Social Media erhalten!

Weiterführende Links in diesem Zusammenhang

Bildquelle: www.gograph.com