Change-Themen in Zeiten von Corona

Dieser Artikel handelt von Change-Themen in Zeiten von Corona, Selbstmotivation und Kundentreue. Die drei Themen hängen eng miteinander zusammen. Zumindest für mich, zumindest im Moment.

Und was der rosarote Panther damit zu tun hat, erkläre ich auch weiter unten. Liebhabern von Jazz-Musik empfehle ich aber schon an dieser Stelle zum Lesen dieses Artikels die Musik von Henry Mancini zu hören: Pink Panther. Lassen Sie das Youtube-Video am besten parallel laufen!

Die letzte Umfrage auf der CambiaLINE-Website lautete: «Welches Veränderungsthema beschäftigt Ihre Organisation zurzeit am meisten?» Der Lockdown im Frühjahr hat die Wirtschaft lahmgelegt. Was machen Unternehmen jetzt, um sich zu stabilisieren und eine neue Normalität zu entwickeln? Im Moment sind viele noch von der Krise beeinträchtigt.

Im Handel ist Konsumzurückhaltung zu spüren. Manche Medien erklären das durch die Angst der Menschen vor Jobverlust und Einkommensverlusten. Es mag auch daran liegen, dass Shopping mit Maske weniger Spass macht. Oder dass Menschen in Umkleidekabinen die Aerosolen fremder Menschen befürchten.

Die Industrie schwächelt. Lieferketten haben sich verlangsamt. Als ich kürzlich zum Rudertraining auf der Saar war, ist uns tagelang kein Frachtschiff begegnet. Der Trainer wusste warum. Weniger Nachfrage nach Autos, weniger Metallverarbeitung bei Automobilzulieferern, weniger zu tun in der Stahlindustrie, weniger Bedarf an Kohle, weniger Kohlefrachter. Die Angst vor Corona verlangsamt alles.

Viele Unternehmen beschränken sich auf das Nötige. Sie können die eigene Zukunft nicht mehr einschätzen und sind mit angezogener Handbremse unterwegs. Innovation ist im Moment nicht so weit oben auf der Prioritätenliste. Wo Umsatzeinbrüche zu verkraften sind, sind Kosteneffizienz und Sparprogramme wichtiger. Das Budget für 2021 wird mit viel Disziplin gemacht.

Digitalisierung bleibt ein drängendes Thema. Viele Unternehmen haben es in ihrer Strategie verankert und immer noch viel zu tun. Im Fokus stehen Touch-Points zum Kunden und digitale Vertriebskanäle. Aber auch Plattform-Erneuerungen und das Aufrüsten von Infrastruktur und Technologien zur Datenverarbeitung gehen weiter.

Ebenso bleibt Agilität auf der Agenda. Dieses Jahr hat Unternehmen auf krasse Weise erleben lassen, dass sie in der VUCA-Welt angekommen sind (VUCA = Volatility‚ Uncertainty‚ Complexity‚ Ambiguity). Sie arbeiten weiterhin daran, flexibel, anpassungsfähig, vorausschauend und schnell zu werden.

Natürlich gehören zu den Change-Themen in Zeiten von Corona auch die Klassiker der Organisationsentwicklung: Reorganisation, Management-Alignment, Leadership-Themen, bereichsübergreifende Zusammenarbeit und der Roll-out strategischer Initiativen.

Wir spüren es auch privaten und gesellschaftlichen Leben: Das Leben muss weitergehen. Corona wird uns noch viele Monate beschäftigen. Wir können nicht stehenbleiben und Themen von vitaler Bedeutung auf unbestimmte Zeit aufschieben.

Die Unternehmen, die im Moment in Strategieumsetzung und Organisationsentwicklung mehr Pflicht als Kür machen, werden langsam aber doch wieder mehr Energie in ihre Zukunft als in die Gegenwartsbewältigung stecken.

Ich bin froh, dass ich eine Optimistin bin. Das macht das Leben einfacher. Auch in diesem Jahr, das ich als Beraterin schwieriger finde als die letzten zehn Jahre. Das geht in meinem Netzwerk vielen so. Und zwar sowohl Kleinunternehmen als auch mittelständischen Consultingfirmen.

Sie schreiben davon nicht auf linkedin oder Xing, aber sie erleben genau wie ich, dass sich die Change-Themen in Zeiten von Corona verändert haben. Und dass viele Unternehmen im Moment mit Budgets für externe Berater zurückhaltend sind.

Mich motiviert, dass Unternehmen weiterwollen. Das hat mich immer schon emotional mit meinen Kunden verbunden. Veränderung ist spannend und Krisen sind Chancen. Auch Corona. Unternehmen entscheiden langsamer und setzen Prioritäten bewusster. Aber dann stehen Führungskräfte auch wirklich hinter ihrem Entscheid und wollen, dass die Veränderung passiert.

In diesem Jahr bin ich besonders froh darüber, dass ich schon lange als Beraterin tätig bin. Es gibt Menschen, die gerne und wiederholt mit mir zusammenarbeiten.

Sie wissen, dass ich einen hohen Anspruch an Qualität und Liefertreue habe. In manchen Projekten war ich Feuerwehrfrau und im Kampfmodus. In anderen Projekten haben wir viel gelacht und uns gefreut, wenn eine positive Veränderungsdynamik entstand. Am schönsten ist es, gemeinsam erfolgreich zu sein. Das verbindet und ist die Voraussetzung für langjährige Geschäftsbeziehungen.

In diesem Herbst darf ich ein mittelständisches Unternehmen, das ich schon seit fast zehn Jahren kenne, bei einer organisatorischen Veränderung begleiten. Zwei Teams werden zusammengelegt. Der Modus der Zusammenarbeit wird verändert. Sie werden künftig selbstorganisiert zusammenarbeiten. Ein Beispiel dafür, dass Agilität zu den Change-Themen in Zeiten von Corona gehört.

Ich helfe beim Neustart. Es ist ein kompaktes Projekt. Etwas Konzeptarbeit und Wissenstransfer, etwas Teamentwicklung und Umsetzungsbegleitung. Praktisch und pragmatisch. Ich habe total viel Freude an diesem Projekt.

Dieses Unternehmen bleibt nicht stehen. Auch in Zeiten von Corona verfolgt es unaufgeregt und konsequent seine Themen. Hier wollen Führungskräfte, dass Mitarbeitende die Veränderung mitgestalten und gut in den neuen Modus kommen. Es ist Energie im System, und zwar positive.

Solche Projekte sind Futter für meinen Optimismus und meinen Elan. Change-Themen in Zeiten von Corona, Selbstmotivation und Kundentreue – diese drei Themen sind für mich die Themen des Jahres.

Eines ist und bleibt dabei für mich, wie es immer war.

Wenn ich am Ende eines Projekts meinen Kunden gerade in die Augen schauen kann, weil wir gemeinsam die Höhen und Tiefen einer Veränderung gemeistert haben, dann kann ich bedenkenlos den rosaroten Panther zitieren: «Heute ist nicht alle Tage. Ich komm wieder, keine Frage.»