Fünfjähriges Firmenjubiläum

Meine Firma CambiaLINE feiert in diesem Monat ihr fünfjähriges Firmenjubiläum! Die Firma. Nicht ich. Über meine persönlichen Jubiläen schweige ich lieber diskret. «OMG», sagt meine Teenager-Nichte dazu (= Oh my God!), «dann hast Du ja die 80ies voll miterlebt». Genau. Nicht nur die.

Es ist über 30 Jahre her, dass ich meine Berufseinstieg in einer Strategieberatung gemacht habe. Es folgten Jahre im Consulting, als Führungskraft in der Finanzindustrie und als Partner in einer Beratungsboutique. Was wäre, wenn ich mich wieder als Angestellte bewerben wollte? Welchen Wert hätte meine Erfahrung für Unternehmen? Hätte sie überhaupt einen Wert? Welche Werte müsste ich aufgeben?

Als Beraterin lebe ich von meiner Erfahrung. Ich bleibe ruhig, wenn’s brenzlig wird. Wenn etwas nicht schief gehen darf, kann ich oft sagen, dass ich es nicht zum ersten Mal mache. Meist komme ich zügig zum Ziel, weil ich den Weg nicht erst suchen muss. Irrungen und Wirrungen in Projekten nehme ich mit Humor.

Wenn ich nun mit CambiaLINE fünfjähriges Firmenjubiläum feiere, dann feiere ich auch, dass ich mit meinem Anspruch an Beratung erfolgreich bin. Ich kann meine Vorstellung von Qualität und Liefertreue ungehemmt ausleben. Ich muss keine ahnungslosen Juniorberater auf Kosten von Kunden ausbilden.

Wenn ich morgen etwas abgeben will, weil es im Projekt hilft, entscheide allein ich über die Spätschicht am Abend. Das liegt in meiner Verantwortung. Ebenso wie ich in der Nachmittagssonne einen Spaziergang unternehme, wenn es meine Zeit erlaubt.

Fordernde C-Level-Manager kann ich freundlich challengen, denn ich stehe ausserhalb der Firmenhierarchie. Wer mein ehrliches Votum zum Besten der Sache nicht will, heuert mich ohnehin nicht an. Wenn Projekte an ihr natürliches Ende kommen, muss ich nicht auf Biegen und Brechen Folgetätigkeiten generieren, um ein Team auszulasten.

Wenn ich es möchte, investiere ich Zeit und Geld in meine Weiterbildung. Weil ich den Anspruch habe, meinen Methodenkoffer aktuell zu halten und entscheide, welche Fachthemen ich vertiefe.

Ich schätze Teamwork und vermisse es nicht. Auch vor Gründung des eigenen Unternehmens war ich auf Beratungsprojekten oft als Consultant allein und gleichzeitig von einem Team umgeben. Meine Teams sind das, wovon alle reden: agil, interdisziplinär, durch ein gemeinsames Ziel verbunden und zeitlich befristet. Die Prozessführung ist meistens iterativ und hochgradig kundenorientiert.

Die produktivste Zusammenarbeit habe ich mit souveränen Kunden, die Berater nach Erfahrung und Skills auswählen und nicht nach Brand. Zurzeit erlebe ich das bei einem Technologie- und Outsourcing-Dienstleister, der in ein Projektteam u.a. drei externe, jeweils selbständige Consultants genommen hat (alle Ü50), die völlig unaufgeregt und zielsicher die Bälle ins Netz spielen. Dieses Kundenunternehmen bekommt, was es braucht. Schnell, verlässlich und qualitativ hochwertig. Und Spass haben wir auch!

Die Frühlingssonne scheint in mein Büro. Ich schaue optimistisch aus dem Fenster und nach vorn.

Ich danke meinen Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen und den Menschen, die privat und beruflich meinen Weg begleiten, für den mentalen Rückenwind! Lasst uns bald mal wieder ein Treffen verabreden! «Käffele» oder «Apéröle» können wir auch auf Zoom oder Teams.